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(Über-)Gewichtsmanagement primär bei Typ-2 Diabetes Mellitus

Zum Einschlafen hörte ich kürzlich die Wissenschaftsmeldungen der Sendung Forschung aktuell des Deutschlandfunks (1.10.2021), als mich ein eigentlich logisch erscheinender Faktor in der Entstehung und Behandlung von Typ-2 Diabetes wieder in die Zeit meines Studiums zurück versetzte.

Dem Gewichtsmanagement sollte als Ziel mehr Wert beigemessen werden als der sofortigen Senkung des Blutzuckers über Medikamente (https://doi.org/10.1016/S0140-6736(21)01919-X, zugriff 3.10.2021).

Damals – im Studium – schwebte mir zum Abschluss dessen als Magisterarbeit eine Studie zum Management von Prä-Diabetes und Typ-2 Diabetes vor (2004-2005). Genauer wollte ich beweisen, dass ein engmaschiges Netz an Training (Kraft-, Ausdauer-, Koordination-, Beweglichkeitstraining), Ernährungsberatung und Blutzuckertracking einen besseren und nachhaltigeren Effekt haben würden als die Standardprozedur der Verschreibung oraler Antidiabetika oder Insulins eventuell mit dem nachgeschobenen Hinweisen „Körperliche Aktivität könne möglicherweise etwas helfen“.

Der Widerspruch warum dem kranken Menschen nicht mit seinen eigenen Organen geholfen wird ein temporäres Ungleichgewicht zwischen aktiver und passiver Körpermasse zu bekämpfen, sondern vielmehr meist direkt das anabolste Hormon des Körpers (von dem er eh schon zu viel haben sollte) nochmals von außen in den Organismus hinein verschrieben wurde und wird ist der Knackpunkt.

Paradigma bisher: Wir behandeln das Symptom:

Orale Antidiabetika und Insulin behandeln ausschließlich das Symptom hoher Blutzucker. Nebeneffekte des anabolen Hormons Insulin: Aufbau von mehr und mehr (meist inaktiver) Körpermasse. Dies führt zu einer weiter verschlechterten Ausgangslage im weiteren Verlauf der Erkrankung.

Paradigma logisch: Der zugrunde liegende Mechanismus ist bekannt und umkehrbar:

Über Muskelaufbau wird versucht die Zucker verbrennenden Motoren zu vergrößern und einen gesteigerten Energieumsatz versucht den Zuckerspiegel zu senken. Mit nachhaltiger und dauerhafter Ernährungsplanung wird ein gesundes Ernährungsverhalten vermittelt.

Die Fragen sind: Was erscheint sinnvoller? Was kann unser Gesundheitssystem leisten?

Die Antwort bisher war: Diabetes Typ-2 kann man sehr gut über Insulin managen. Dafür haben wir das System Pharma Arzt Apotheke.

Die Antwort jetzt: Es ist viel wichtiger bei den Typ-2 Patienten einen nachhaltigen Effekt auf das Körpergewicht (mind .-15%) zu erzielen. Man sollte das Gesundheitssystem dahingehend umbauen.

ICH KANN ES KAUM GLAUBEN! Wissenschaftler weisen im Magazin THE LANCET explizit darauf hin. Sie stellen besonders die Notwendigikeit hervor, die Patienten lange zu betreuen. Wie lange wird es dauern bis wir das wirklich morbid kranke System des momentan vorhandenen Managements des Typ-2 Diabetes ändern?

Wird es jemals geschehen? Sind etwa Lobbygruppen dagegen? (Leider wird im Artikel direkt die Neuentwicklung etwaig behilflicher Medikamente angesprochen) Ist unsere zuckersüße und bewegungsarme Welt nicht genau so gebaut worden wie sie ist um möglichst viele Patienten zu erzeugen? Ist das Verschwörungstheorie? Sind wir alle einfach nur zu Faul uns zu bewegen und immer hungrig?

Wer weiss das schon?

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